Es gibt Golfplätze, die du spielst – und es gibt Golfplätze, die dich für immer begleiten. Old Head gehört zur zweiten Kategorie.
Schon die Anfahrt fühlt sich an wie ein Prolog zu etwas Grossem: Die Strasse wird schmaler, der Wind salziger, das Meer wilder. Und dann bist du da – auf einer schmalen Landzunge, 90 Meter über dem Atlantik, umgeben von tosenden Wellen und schroffen Klippen. Irgendwo im Nirgendwo, am äussersten Rand des „Links“.
Old Head ist ein Statement. Ein «True Links», der Bucketlist-Golfer regelmässig ins Schwärmen bringt. Mit seinen dramatischen Klippen und der irischen Küstenromantik gehört Old Head zu den spektakulärsten Links-Golfplätzen der Welt. Links-Golf in Irland ist keine Runde Golf, es ist ein Erlebnis für die Seele. Es ist ein Rückblick in die Anfänge, als der Golfsport noch nicht perfekt war, sondern wild, frei und ein bisschen unberechenbar.
Die Magie eines Links-Golfplatzes liegt in seiner Authentizität. Es gibt keine künstlichen Seen oder akkurat gepflanzten Bäume, keine geschönten Hindernisse. Stattdessen erwarten dich Sanddünen, die wie zufällig aus dem Boden wachsen, Büsche, die deinen Ball verschlucken, und Bunker, die mehr nach Erdloch als nach Hindernis aussehen. Aber genau das ist es, was echte Links-Plätze so besonders macht: Sie nehmen keine Rücksicht – und das ist gut so.

Nichts als ein Leuchtturm und jede Menge Wasser. Den Golfplatz erkennst du nur an den kleinen Schildern, die gelegentlich auf Loch 2 oder Loch 15 hinweisen. Kein Hotel, keine Häuser, keine Menschenseele in Sicht. Doch dann wird die Strasse etwas breiter, und ein grosser Stein taucht auf: Willkommen auf Old Head.
Old Head Golf Links breitet sich auf einer 220 Hektar grossen Landzunge aus, die drei Kilometer in den Atlantik hinausragt. Du stehst auf weitläufigen, grasgrünen Hügeln, umgeben von steilen Klippen und tosenden Meeresbuchten. Der Himmel leuchtet in einem lebhaften Blau – nichts von düsterem Grau. Kein Laut stört diese Idylle ausser dem Rauschen des Meeres und des Windes. Wenn die Sonne scheint, ist Old Head ein Traum, den du nicht vergisst. Doch wehe dem, der im Nebel spielen muss – oder im typischen irischen Schmuddelwetter. Noch im Clubhaus erzählen die Damen im Pro Shop lachend von den letzten Tagen, als die Runden buchstäblich im Regen untergingen. Wir sind gesegnet!

Der Stein der Eintracht ist ein faszinierendes Relikt aus längst vergangenen Zeiten, das sich am Starterhäuschen von Old Head befindet. Dieser frei stehende Felsen, durch dessen Loch die Sonne scheint, ist nicht nur das Logo des Golfplatzes, sondern auch tief in der Geschichte verwurzelt. In vorchristlicher Zeit diente er als Symbol für Treue und Zusammenhalt: Paare reichten sich durch das Loch die Hände, um einander das Eheversprechen zu geben.
Heute hat der Stein eine neue Bedeutung für Golfer. Vor einer Runde wird er genutzt, um sich mit den Flightpartnern die Hände zu reichen und ein „schönes Spiel“ zu wünschen – eine charmante Geste, die Tradition und modernen Golfsport miteinander verbindet.
Seit vielen Jahrhunderten dient dieses raue Küstenstück als ein buchstäblicher Leuchtturm für die irische Küste. Bereits beim Erreichen des Eingangstors, das an den Ruinen einer Burg aus dem 12. Jahrhundert befestigt ist, wird deutlich, dass man etwas wirklich Aussergewöhnliches vor sich hat.

Ein „True Links“ ist ungezähmt, rau und doch voller Eleganz. Der Wind pfeift unberechenbar, die Fairways wogen wie die Strömung bei Sturmflut, und die Greens sind so hart wie die Seele eines Iren nach einem schlechten Putt. Die Natur gibt hier den Takt vor, und wir Golfer folgen ihr. Wer hier spielt, lernt, dass Perfektion keine gerade Linie ist, sondern die Fähigkeit, sich anzupassen.
Auch deshalb ist Old Head ein Magnet für uns „Bucketlist-Golfer“. Der Platz zählt zu den spektakulärsten Links-Golfplätzen der Welt und hat das Potenzial, jeden in Verzückung zu versetzen. Hier haben clevere Köpfe eine moderne Links-Anlage erschaffen, die sich nahtlos in die wilde Natur der irischen Küste einfügt.
Neun der 18 Löcher verlaufen direkt entlang der steilen Klippen, doch egal wo du abschlägst – alle Bahnen bieten atemberaubende Ausblicke auf das schier endlose Blau des Atlantiks. Ein Platz, der nicht nur die Sinne fesselt, sondern auch das Herz eines jeden Golfers höherschlagen lässt.
Der Platz ist mit fünf Par-3-, fünf Par-5- und acht Par-4-Löchern gestaltet, die in zwei wiederkehrenden Schleifen mit jeweils neun Löchern konfiguriert sind. Acht der Löcher führen direkt an den Klippen entlang – ein Paradies für Golfer, das jedoch höchste Präzision erfordert. Und vergiss nicht die ständigen Meeresbrisen, die selbst erfahrene Spieler auf die Probe stellen.
Was einen echten Links-Golfplatz ausmacht? Das kannst du weiter unten nachlesen.

Das treffend benannte „Razor’s Edge“ gehört zu den am häufigsten fotografierten Golflöchern in Irland – und das aus gutem Grund. Der Old Head Leuchtturm im Hintergrund, die tosenden Wellen des Atlantiks an der linken Seite und die schmale Landzunge schaffen ein Panorama, das seinesgleichen sucht. Doch sei gewarnt: Dieses Loch ist nichts für waghalsige Schläge.
Der Schmerz eines verlorenen Balls zeigt sich erst dann richtig, wenn der Score darunter leidet. Spielerisch ist das Loch zwar eine Herausforderung, aber fair und auch für höhere Handicaps gut zu bewältigen. Landschaftlich ein absoluter Traum, aber emotional gleicht das Spiel hier einem irischen Wetterumschwung – mal himmelhoch jauchzend, mal tief betrübt. Ein echtes Wechselbad der Gefühle.
Der Zustand des Old Head Golf Links ist schlichtweg makellos, und die Rundumsicht haut dich schlicht aus den Socken. Du siehst, wie die Gärtner zusammen mit den Greenkeepern wahre Kunstwerke schaffen. Die Fairways und Grüns sind eingerahmt von Farnen, Sträuchern und farbenprächtigen Blumen, die das raue Landschaftsbild der Steilküste in eine atemberaubende Szenerie verwandeln.
Beim Links-Golf gehört der Wind zur Kategorie „ungeladener Gast“, der plötzlich die Regie übernimmt. Doch du bist bestens gewappnet, mit genug Bällen im Bag und einem guten Stück Gelassenheit im Gepäck. Das ikonische Bild des schwarz-weissen Leuchtturms, der sich wie ein majestätischer Wächter über Old Head erhebt, begleitet dich bei jedem Schlag. Und apropos Wind: Loch 12 ist eine Klasse für sich. Hier braucht es nicht nur einen mutigen Driver, sondern auch Nerven aus Stahl. Herren müssen ihren Abschlag 150 Meter über die Klippen hauen, nur um den Fairway überhaupt zu erreichen. Wenn der Wind zuschlägt, segelt der Ball gern mal direkt ins Nirwana. Willkommen bei „Survival of the Straightest.“
Old Head fühlt sich wie eine Insel-Golf-Oase an, abgeschieden und spektakulär. Der Name bleibt zwar ein Rätsel, aber die Form des Landzugs, der wie ein Daumen oder ein Herz in den Atlantik ragt, könnte eine Erklärung liefern. Was heute eine der prestigeträchtigsten Anlagen der Welt ist, galt 1989 als „Ding der Unmöglichkeit“. Die Brüder John und Patrick O’Connor wurden für ihre Pläne, auf diesem felsigen Zipfel einen Golfplatz zu bauen, belächelt. Doch sie liessen sich nicht beirren: Tausende Tonnen Fels wurden gesprengt, abgetragen und durch eine Sandschicht ersetzt, um diese Vision Realität werden zu lassen. 1997 wurde der Platz eröffnet – und hat seitdem den Ruf, ein absolutes Bucketlist-Ziel zu sein.
Der Leuchtturm, der dir während deiner Runde immer wieder ins Auge springt, wurde 1853 erbaut. Und jetzt halte dich fest: Fast 120 Jahre lang musste sein Licht alle 40 Minuten per Hand aufgezogen werden. Die Überreste zweier älterer Leuchttürme sind ebenfalls Teil dieses Golfmärchens. Die Ruine einer runden Steinkonstruktion aus dem 18. Jahrhundert liegt neben dem 6. Grün, und eine hütteartige Anlage aus dem Jahr 1610 flankiert den 7. Abschlag. Golfgeschichte und historische Architektur verschmelzen hier auf einzigartige Weise – und machen Old Head nicht nur zu einem Paradies für Golfer, sondern auch für Romantiker.


Das 16. Loch in Old Head, das letzte von vier beeindruckenden Par-3-Löchern, versetzt jeden Golfer, der mit einem Slice zu kämpfen hat, in Angst und Schrecken. Um die Dinge noch schwieriger zu machen, lauert am Grün ein Ring aus Bunkern, der jeden Annäherungsschlag verschlingt, der die Putting-Oberfläche verfehlt.

Gut zu wissen:
Von Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht man Old Head in der Nähe des malerischen kleinen Ortes Kinsale (hier unbedingt im Fishy Fishy Restaurant essen gehen) am besten mit dem Flugzeug bis Cork und fährt von dort eine knappe Stunde mit dem Auto. Ein Trolley ist empfehlenswert, ein Cart dagegen nicht, weil man nicht auf den Fairways fahren darf. Wegen der Klippen waren für alle Wege hohe Auflagen einzuhalten.
Dieser Golfplatz wurde mit Blick auf eine internationale Mitgliedschaft konzipiert. Als ich dort war, sah ich Vertreter aus vielen Ländern. Ein Amerikaner betrat das Clubhaus und wurde von der Kellnerin im Restaurant mit einem herzlichen “Willkommen zu Hause” begrüsst. Sein Gesicht leuchtete auf, als er in seinem irischen Clubhaus erkannt wurde. 80 Prozent der Spieler in Old Head sind Herren aus den USA und Kanada, allerdings ziehen heutzutage die Ladies nach, erzählte mir der Barmann mit schelmischen Schmunzeln im Gesicht. Wir spielten die ersten Löcher mit einem Schweizer Ärztepaar (Mitglieder), bis diese zu einem Notfall gerufen wurden. Ob das nun der Wahrheit entsprach oder nicht, sei dahingestellt. Vermutlich hatten sie einfach genug von unserem ständigen Fotografieren.
Das Greenfee hier beträgt 450 Euro (High Season) und ohne vorab gebuchte Abschlagszeit kommst du nicht am Wachmann vor der Tür vorbei. Tipp der Redaktion: in der Nebensaison kostet das Greenfee nur die Hälfte und du kannst dieses Highlight für nur 250 € spielen. Apropos: Die Hochsaison ist von April bis Oktober.
Bilder sagen mehr als ...
Wer keinen Mietwagen nehmen möchte, der kommt mit dem Taxi von Cork zum Golfplatz in Kinsale für nur 60€ (einfache Fahrt). Wer es richtig luxuriös haben mag, der bucht die Helikopter-Golf-Tour bei den hiesigen Anbietern.
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