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Kilkea Castle und Golfplatz

In den Schlössern Irlands sind die Mythen und die historischen Zeichen der Zeit beheimatet. Mit über 3.000 Schlösser, Burgen und Klöstern verstecken sie sich in den Winkeln der hügeligen Berge nah an modernen Städten. Nur eine Stunde von Dublin mit dem Auto entfernt finden wir mit dem Kilkea Castle ein majestätisches Schloss aus dem 12. Jahrhundert inmitten herrschaftlicher Rosengärten und umgeben vom klassischen 18-Loch Parklandgolfplatz. Kilkea war jahrhundertelang der Sitz der Fitzgerald-Dynastie. Die alten Gemäuer zeugen von der Magie und der Fantasie, Sagen und Legenden über Affen, Meerjungfrauen, böse Augen, Zauberer Earls ranken sich um deren Vergangenheit.

Über typisch irische Landstrassen fahren wir, bevor wir schliesslich durch die Laubbaumallee zu den herrschaftlichen Toren gelangen. Zwei Torhäuser links und rechts überwachen unsere Ankunft am prachtvollen Anwesen und scheinen uns schon erwartet zu haben. Ab dem Moment, als wir die Schlosslobby betreten, fühlt es sich an, als wären wir in die Vergangenheit katapultiert worden. Es erstrahlt alles in ritterlicher Manier: Wer hier Platz nimmt, zieht sich für einen Moment in eine andere Welt zurück, umgeben von einer geheimnisumwobenen Aura. Dunkle antike Möbelstücke vor nackter grauer Steinwand. Bordeauxroter schwerer Brokat vor den drei Meter hohen Fenstern und Türbogen, eine Ritterrüstung allerdings sucht man vergebens. Die dunklen, maskulinen Töne harmonieren zusammen mit den hellen, femininen Farben. Dabei stechen die pastelligen Blumenarrangements ins Auge.

Kilkea Castle ist heute ein Hotel mit über insgesamt 140 Zimmer in drei Kategorien für drei unterschiedliche Geldbörsen. Luxusklasse sind die 11 Schlosszimmer, die vor Pomp in überraschend intensiven Farben strotzen. Viel Stuck an der Decke, leise klirrende Kristallleuchter, vier Meter fünfzig hohe Räume, die weisse Badewanne der Fitzgerald-Suite frei im Raum auf Löwentatzen stehend. Alles überraschend bunt in lilablassblau mit Blumentapeten an den Wänden, wie wir es uns selbst nie trauen würden. Dabei haben alle Schlosszimmer die Namen der Persönlichkeiten, die hier einst lebten, wie uns Reamonn Mc Donnell bei der Führung durchs Anwesen berichtet. Wenn die Wände sprechen könnten, was würden sie uns nur alles erzählen? Es war einmal – zum Greifen nah.

Die Lodges sind dann aber dazu das genaue Gegenteil zu den Schlosszimmern. Nagelneu und unaufgeregt in Grautönen, dazu die weissen Möbel. Perfekt für reisende Golfgruppen, die den angenehmen Standard schätzen, aber gleichzeitig auf das Budget achten möchten. Der neue amerikanische Besitzer bringt nicht nur seine gut betuchte Klientel aus Übersee mit sich, sondern mit ihm steht Kilkea Castle kurz davor, ein mehrjähriges Investitionsprogramm zu starten, bei dem das Anwesen mit einer Reihe bedeutender Entwicklungen und Renovierungen umgestaltet wird. Das Schlosshotel ab Januar 2023 für drei Monate deshalb geschlossen. Das exquisite Restaurant 1180 zum Beispiel wird aus dem zweiten Stock ins Untergeschoss umplatziert. Die Suiten werden restauriert, allerdings bleibt der epochale Stil weiterhin erhalten. Kilkea Castle und die traumhafte Anlage ist für Hochzeiten begehrt und wer zum Afternoon-Picknick in den Schlossgarten eingeladen wird, kann davon ausgehen, einen Antrag gemacht zu bekommen, wie Colm Breen, der Golf Operations Manager, uns schmunzelnd erzählt. Der Fokus bei den Umstrukturierungen liegt auf einem ganzheitlichen Besuchererlebnis mit Erholung im Spa, sportlichen Aktivitäten sowie Genuss durch erlesene Kulinarik.

Ein Schloss ist kein Schloss ohne Schlossgarten, der zu langen Spaziergängen einlädt. Auch in Kilkea Castle finden wir einen obligatorischen Springbrunnen inmitten der kunstvoll geschnittenen Hecken und farbenprächtigen Rosenbeeten. Allerdings wird alles vom umliegenden Golfplatz dominiert und man sollte es tunlichst vermeiden, das Fairway mit den üppig grünen Rasenflächen der Gartenanlage zu verwechseln.

Apropos Golfplatz: Die 18 klassischen Golfbahnen führen flach durch alte Wald- und Parklandschaften und werden ab und zu durch einen idyllischen Fluss durchkreuzt. Das Gewässer war so verwuchert und überflutete die Fairways. Durch eine aufwendige Renaturierung wurde er schliesslich in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und fügt sich so an verschiedenen Stellen in das Platzlayout ballgefährlich ein. Ab der Spielbahn 14 spielt man um das Schloss herum und die Aussicht besonders in den goldenen Abendstunden ist spektakulär.


Tipp der Redaktion:
Nicht nur die flexiblen und langen Startzeiten zwischen den jeweiligen Flights sorgen für entspannten Golfgenuss, sondern auch die Möglichkeit für einen kurzen Halfway-Break mit Sandwich im Clubhaus.

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