Ein Linksgolfplatz in der Türkei? Das klingt im ersten Moment so ungewöhnlich wie ein Kebab im Clubhaus. Doch der Lykia Links Golfplatz ist eine echte Überraschung, die dich eines Besseren belehren wird. Eingebettet in die atemberaubende Landschaft an der türkischen Riviera, kombiniert dieser Platz den Charme eines klassischen Links-Golfplatzes mit der Wärme des Mittelmeers.
Hier gibt es keine dramatischen Klippen oder kalten Winde wie in Schottland, sondern eine wunderbar raue Küstenlandschaft mit unendlich weiten Fairways, die sich perfekt in die Umgebung einfügen. Und eines sei dir versichert: Der Reiz dieses Platzes geht weit über das Spiel hinaus. Es ist die gelungene Mischung aus sportlicher Herausforderung, türkischer Gastfreundschaft und der unvergleichlichen Atmosphäre eines Linksplatzes unter der mediterranen Sonne, die diesen Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Ein Linksgolfplatz ist wie das wilde, ungezähmte Herz des Golfsports – und der Lykia Links Antalya verkörpert diese Essenz perfekt. 2008 als erste Links-Golfanlage im Mittelmeerraum eröffnet, liegt dieser Schatz knapp 30 Autominuten von Belek entfernt und bietet eine willkommene Abwechslung zu den sonst makellosen Parklandplätzen der Region. Hier spürst du Golf, wie es ursprünglich gedacht war: rau, natürlich und voller Abenteuer.
Schon die Aussicht vom ersten Abschlag lässt dein Golferherz höherschlagen. Die unberührte Küstenlinie erstreckt sich bis zum Horizont, während eine frische Brise über die welligen Fairways und durch die Dünen zieht. Und dann sind da die berühmten Dye-Style-Topfbunker – fiese, aber faszinierende Hindernisse, die nicht nur deinem Handicap, sondern auch deinem Humor alles abverlangen. Mit ihren steilen Kanten und engen Ausgängen ist Präzision gefragt. Hier heisst es: tief durchatmen und strategisch klug spielen, sonst bist du schneller im Sand als ein Kind am Strand.
Die vier spektakulären Bahnen direkt am Meer – Löcher 13 bis 16 – sind das absolute Highlight. Diese Fairways schlängeln sich durch Dünenlandschaften, als wären sie von Mutter Natur selbst gezeichnet worden. Die Greens? Täuschend harmlos auf den ersten Blick, aber tückisch wie eine Falle, die nur darauf wartet, deinen Putt in eine Abwärtsspirale zu schicken. Ein Tipp: Wenn dir jemand einen Putt schenkt, nimm ihn dankbar an – hier sind die Breaks unberechenbarer als der Wind.
Apropos Wind: Der Lykia Links ist ein echtes Spektakel, wenn es anfängt zu blasen. Dein Ball bleibt in der Luft stehen, bevor er wie ein rebellischer Drachen davongetragen wird. Das ist Links-Golf in seiner schönsten und nervenaufreibendsten Form. Doch genau das macht den Platz aus: Glück und Leid liegen oft nur einen Schlag voneinander entfernt.
Was den Lykia Links so besonders macht, ist auch seine Ruhe. Während die anderen Plätze in Belek gut besucht sind, scheint hier die Zeit stillzustehen. Viele Golfer lassen sich von der etwas längeren Anreise abschrecken, aber für dich bedeutet das eine fast menschenleere Runde – nur du, die Natur und das Geräusch der Wellen.

„Golf ist kein faires Spiel,
also warum sollte man den Kurs fair bauen?“
Dieser Satz stammt nicht von uns, sondern vom legendären Pete Dye, dem Vater von Perry O. Dye. Der Lykia ist von Perry Dye gestaltet. Also steckt der Teufel im Detail und was die markanten Dye-Layouts vereint, sind in der Regel lange Fairways zwischen langen Fairwaybunkern und zahlreichen Mini-Bunkern, schwierige Zielgrüns und hochlippige Grünbunker. Dazu ein gepflegter und kurz gemähter Fairwayrasen, über den unsere Golfbälle lange rollen. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass man gerade einen Dye-Kurs spielt.
Meister der tiefen Bunker: Perry Dye
Perry Dye – ein Name, der in der Welt des Golfplatzdesigns grossen Respekt geniesst. Über Jahrzehnte hinweg hat er mit seinen atemberaubenden Kreationen die Branche geprägt und die Art und Weise, wie wir Golf spielen und erleben, revolutioniert. Die Dye-Familie ist eine Institution im Golfplatzdesign: Perry Dye ist der Sohn von Alice und Pete Dye, einem der einflussreichsten Golfplatzarchitekten des 20. Jahrhunderts. Die Leidenschaft für Golf und die Kunst der Platzgestaltung wurden ihm quasi in die Wiege gelegt. Schon früh zeigte sich sein Talent, und er trat in die grossen Fussstapfen seines Vaters.
Im Laufe seiner Karriere hat Perry Dye Hunderte von Golfplätzen auf der ganzen Welt gestaltet. Seine Entwürfe sind berühmt für ihre Einzigartigkeit, ihre spielerischen Herausforderungen und ihre harmonische Integration in die natürliche Umgebung. Ob in den grünen Hügeln Schottlands, den sonnigen Landschaften Floridas oder den exotischen Dschungeln Asiens – Perry Dye gelingt es stets, die Gegebenheiten der Landschaft und die Kultur der jeweiligen Region in seine Designs einzubinden. Er verbindet die natürliche Schönheit der Umgebung mit den Anforderungen eines anspruchsvollen Golfplatzes und schafft so ein unvergessliches Spielerlebnis sowie Meisterwerke der Landschaftsarchitektur.
Was ihn von anderen Golfplatzarchitekten unterscheidet, ist seine akribische Liebe zum Detail. Jeder Bunker, jedes Wasserhindernis und jedes Grün wird mit höchster Präzision geplant. Dabei sorgt er nicht nur für eine ausgewogene Spielschwierigkeit, sondern hebt gleichzeitig die einzigartige Ästhetik des Geländes hervor. Seine Plätze sind nicht nur herausfordernd, sondern auch ein Fest für die Sinne – Golfarchitektur auf höchstem Niveau.