Der Lykia Links Antalya ist eine echte Überraschung – und zwar eine, die dich spätestens am ersten Abschlag überzeugt. Dieser Links-Golfplatz an der türkischen Riviera gilt als einer der wenigen echten Linksplätze in Südeuropa und wird oft als Geheimtipp für anspruchsvolle Golfer gehandelt. Als erste echte Links-Golfanlage in der Türkei wurde der Platz 2008 eröffnet und liegt rund 30 Minuten ausserhalb von Belek, fernab der Hotelpromenaden und Resort-Allüren.
Entworfen wurde der Lykia Links Golfplatz von Perry Dye, dessen Handschrift du auf jeder Bahn erkennst: breite Fairways, rollende Dünen, strategisch gesetzte Bunker und Greens, die genaues Spiel fordern. Die Anlage liegt direkt an der Küste, wo die Meeresbrise dir gern mal einen Strich durch den perfekten Schlag macht – ganz so, wie man es von einem klassischen Linksplatz kennt.
Wie der Name verrät: Der Lykia Links ist also so ganz anders als all die perfekt manikürten Parkland Courses in Belek. Hier wirkt nichts glattgebügelt oder künstlich arrangiert. Der Wind spielt mit, die Dünen bestimmen die Linie, und das Meer ist dein ständiger Begleiter. Golf in seiner ursprünglichsten Form – rau, ehrlich, naturverbunden. Statt „Drive und draufhauen“ heisst es: Denken. Spüren. Anpassen. Das Meer rauscht, die Luft schmeckt leicht salzig, und du merkst mit jedem Schritt: Das hier ist echtes Links-Golf.
Lykia Links Antalya: Der einzige Links-Golfplatz in der Türkei
Lykia Links Antalya: Der Links-Golfplatz an der Riviera
Schon vom ersten Abschlag an wusste ich: Lykia Links Antalya ist kein Platz wie die anderen in Belek. Und das ist genau der Punkt. Für mich persönlich gehört er zu den schönsten Golfplätzen der Region – gerade weil er nicht diesem perfekten, polierten Resort-Stil entspricht, den du von vielen Plätzen an der türkischen Riviera kennst.
Lykia Links ist in vielerlei Hinsicht eine Abkehr von dem, was man sonst rund um Belek findet. Keine dicht aneinandergereihten Tee Times, keine makellos geordneten Parklands mit Pinienwand links und rechts. Stattdessen: Weite, Ruhe und ein Platz, der sich nicht anbiedert, sondern seinen eigenen Charakter hat.
Ok, die etwas längere Anfahrt schreckt wohl einige ab – das habe ich in Gesprächen mit anderen Golfern immer wieder gehört. Und jedes Mal musste ich schmunzeln: Zuhause fährt man doch auch locker eine Stunde, um einen Platz zu spielen, der nicht der eigene Heimatclub ist.
Vielleicht vergisst man im Urlaub manchmal, dass genau diese paar Kilometer Abstand das Erlebnis so besonders machen. Für mich fühlte sich die Fahrt dorthin übrigens fast wie eine kleine Sightseeingtour an. Damals gab es noch keine direkte Autobahn-Verbindung – wir sind durch kleine Dörfer gefahren, in denen die Zeit irgendwie stillzustehen scheint. Häuser mit verwitterten Fassaden, Teegläser auf wackeligen Plastiktischen und Männer, die vor den Läden zusammensitzen.
Manche vermissen am Lykia Links die «gepflegte Perfektion» der typischen Parkland-Plätze in Belek – dieses saubere, sattgrüne, in sich geschlossene Resort-Gefühl. Verständlich. Aber ich? Ich feiere genau das Gegenteil. Dieses Gefühl von Raum. Meer statt Kiefernwände. Natur statt Kulisse.
Lykia Links Antalya: Die Instagram-Flamingos, über die alle reden
Warum Lykia Links Antalya so besonders ist...
Da stand ich also. Neben diesen pinken Plastik-Flamingos, die aussehen, als hätte jemand sie aus dem Hotelpool-Bereich kurzerhand auf den Platz gestellt. Ein bisschen absurd – aber irgendwie genau dadurch charmant. Und dann schaust du nach vorn: Die Fairways öffnen sich wie ein Versprechen, das Meer glitzert bis zum Horizont, und die Brise vom Mittelmeer streicht dir durchs Gesicht.
Und als wäre die Szenerie nicht schon kitschig genug, kommt dieser kleine Hund angerannt – gehört dem Golfmanager. Er hat mich sofort um den Finger gewickelt.
Ein Linkscourse mit echter Dye-DNA
Ich sage es gleich vorweg: Ich bin kein Held von detaillierten Golfplatz-Beschreibungen. Ich gehe nicht Loch für Loch durch, erkläre keine Doglegs und halte keine Vorträge darüber, wo genau ein Bunker lauert. Das können andere besser. Und ich bin auch kein Pro, der sich selbst feiert, wie fantastisch sein Score an diesem Tag war.
Was ich aber kann – und was ich gerne tue – ist erzählen, wie es sich anfühlt. Wie ein Platz auf mich wirkt. Ob ich mich wohlfühle. Ob ich wiederkommen würde. Und meistens merkt man sehr schnell, wenn mich etwas begeistert hat.
Natürlich gibt es hier auch die berühmten Dye-Style-Topfbunker. Klein, tief, leicht hinterhältig – und ja, ich gebe es zu: Sie sehen auf Fotos fantastisch aus. Aber glaub mir, sobald du drin stehst, verschwindet jede ästhetische Bewunderung ziemlich schnell. Mein persönliches Highlight aber sind die Löcher 13 bis 16 direkt am Meer. Die Fairways schmiegen sich an die Dünen, als hätten sie sich selbst ihren Platz gesucht – nicht geplant, nicht konstruiert, sondern gewachsen. Ach, und noch etwas: Wenn der Wind aufdreht, verändert sich das ganze Spiel. Aber das brauche ich dir als Golfer:in vermutlich nicht zu erklären.
„Golf ist nicht fair“ – Das spürt man auch am Lykia Links Course
„Golf ist kein faires Spiel – also warum sollte man den Platz fair bauen?“
Diese Aussage stammt von Pete Dye. Du kannst dir also denken, dass sein Sohn Perry O. Dye dieses Erbe mit einem sehr feinen, sehr spürbaren Augenzwinkern auf dem Lykia weitergeführt hat. Beide gelten als Koryphäen des Links-Golfs – und hier merkst du sofort, dass du auf einem echten Dye-Layout stehst. Der Teufel steckt im Detail.
Die Fairways ziehen sich oft lang, eingerahmt von ausgedehnten Fairwaybunkern. Dazu kommen die typischen kleinen „Trouble-Bunker“, die dich innerlich einmal tief seufzen lassen. Und die Greens sind trickreich, mit hochlippigen Grünbunkern. Ein typisches Dye-Stilelement. Der Fairwayrasen ist kurz, dicht und gepflegt, wodurch der Ball wunderbar rollt – manchmal auch ein bisschen weiter, als dir lieb ist. Genau diese Mischung macht einen waschechten Dye-Kurs aus.
Fotogalerie Lykia Links Antalya: Eindrücke vom einzigen Links Course der Türkei
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