Neben dem schmackhaften Madeira-Wein gibt es ein Nationalgetränk der Insel, das es in sich hat. Madeira Poncha! Ein fruchtig-süsser Mischmasch aus frischen Orangen oder auch Zitronen und dem 40%igen Rum BRANCA Aguardente de Cana. Dieser Zuckerrohrschnaps (Aguardente de Cana, oder auch Rum Agrícola da Madeira) aus Madeira, hat auf der Insel eine fast 50 Jahre alte Tradition. Seinen Namen Branca (die Weisse) verdankt er seiner Klarheit und Reinheit.
Wir waren in der Venda do Nelson Bar (oder auch Bar Poncha das Fontainhas) genannt, der authentischsten Bar, um echten Poncha zu trinken. Eine urige und typisch madeirensische Bar über Funchal, die man auf den ersten Blick nicht gleich als solche erkennen würde. Hier stapeln sich die Kisten mit Passionsfrüchten, Zitronen und Orangen, Honigmelasse und literweise Zuckerrohrschnaps. Die Appetithäppchen zum Poncha sind Erdnüsse was erklärt warum der Boden, wohin das Auge blickt mit Erdnussschalen übersäht ist.
Hinter der Theke verquirlt Nelson seine leckere Passionsfrucht-Variante live für jeden Gast frisch mit seinem Mexelote bzw. Poncha-Stab (das ist der hölzerne Stab zum Rühren bei der Zubereitung des Getränks) über dem Sieb, um alles direkt wieder in die Branca Flasche abzufüllen. Traditionell steht man dann vor der Bar zwischen Autos, den Erdnüssen und all den fröhlichen einheimischen Gästen – quasi mitten auf der Gasse.
Gut zu wissen: Obwohl der Poncha schon im 19. Jahrhundert auf Madeira in den madeirischen Familien ein beliebtes Getränk war, wurde dem Madeira Poncha erst im März 2014 die geschützte geografische Herkunftsbezeichnung „Poncha da Madeira“ von der portugiesischen Regierung erteilt. So sind Produktion und Handel auf Madeira und Porto Santo festgelegt. Die Tradition des Madeira Poncha begann wohl mit der Seefahrt. Im 15. Jahrhundert war Madeira wichtigster Ausgangspunkt für die Seereisen der Portugiesen. Lange Seereisen auf denen Zitronen als Mittel gegen Skorbut mitgenommen wurden. Zur besseren Haltbarkeit hat man die Zitronen in Zuckerrohrbrand und Melasse eingelegt.

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