Das wahre Mijas findest du nicht an der quirligen Küste, sondern hoch oben in den Bergen: Mijas Pueblo. Dieses charmante weisse Dorf thront auf 430 Metern Höhe majestätisch über dem Mittelmeer und bietet dir einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Fuengirola und die umliegende Sierra de Mijas. Während die modernen Stadtteile Mijas Costa und Cala de Mijas entlang der Costa del Sol in den letzten Jahrzehnten einem regelrechten Bauboom erlagen, scheint die Zeit in Mijas Pueblo stillzustehen.
Hier bewahrt man die Essenz Andalusiens – enge, verwinkelte Gassen, weisse Fassaden mit blumengeschmückten Balkonen und die authentische Gelassenheit des Hinterlandes. Genau dieses ursprüngliche Andalusien, das du dir vielleicht erträumt hast, entfaltet sich hier in voller Pracht. Ob bei einem Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Strassen, einem Besuch der charmanten kleinen Läden oder beim Genuss der lokalen Spezialitäten in einem der traditionellen Restaurants – Mijas Pueblo versprüht eine Magie, die dich nicht mehr loslassen wird.
Also, ich stehe hier, direkt am Fuss des imposanten Mijas-Gebirges, und lasse mich von der charmanten Ortschaft verzaubern. Der maurische Altstadtkern ist ein wahres Meisterwerk: Weisse Gassen, gesäumt von historischen Gebäuden wie Kirchen und Wallfahrtskapellen, jede mit einer Geschichte, die so spannend ist wie ein Krimi. Damit das weisse Dorf immer in voller Pracht erstrahlt, werden die Fassaden alle sechs Monate frisch getüncht – eine Information, die mir unser Guide Javier stolz mitteilt.
Und dann sind da noch die Esel-Taxis von Mijas. Diese liebenswerten Tiere haben nun eine Gewichtsgrenze für ihre Passagiere, was bedeutet, dass nur die leichteren Touristen das zweifelhafte Vergnügen haben, durch die Gassen auf einem dieser charmanten Esel zu „tuckern“. Ich möchte jedoch jedem ans Herz legen, auf den Rücken eines Esels zu verzichten – das ist weder tierfreundlich noch wirklich zeitgemäss.
Die Sonne taucht die strahlend weissen Häuser in ein goldenes Licht, und du kannst die salzige Brise der Costa del Sol in der Luft förmlich riechen. Es fühlt sich an, als würde die Zeit stillstehen, während du gemütlich durch diese idyllische Gemeinde in der Provinz Málaga schlenderst. Im Dezember ist es hier fast menschenleer, nur wenige Touristen schlendern durch die pittoresken Gassen. Die weissen Wände sind von oben bis unten mit blauen Blumentöpfen geschmückt, und riesige Keramikkübel zieren den Boden. Javier erklärt, dass die einheitlich blauen Töpfe nicht vom Besitzer gepflegt werden müssen – das übernimmt die Stadt. Auch die maurisch gefliesten Mosaik-Treppen sind wahre #InstagrammablePlaces, die regelmässig Modelabels anziehen, die ihre Models hier ablichten lassen.
Die Einsiedelei Virgen de la Peña thront hoch oben neben dem Aussichtspunkt “Compás”. Der Legende nach wurde diese Kapelle im 17. Jahrhundert von einem Karmelitermönch direkt aus dem Felsen gehauen. Hier wacht die Jungfrau von Mijas über die Gemeinde. Die Gärten und der Aussichtspunkt entlang der alten Stadtmauer wirken wie verzauberte Oasen, in denen Blumen das ganze Jahr über in den prachtvollsten Farben blühen. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick, der sogar die anspruchsvollsten Panoramaliebhaber ins Staunen versetzen würde.
Und dann gibt es das Centro de Arte Contemporáneo – eine wahre Schatzkammer der Kunst. Picasso, Dalí und Miró. Die Keramiksammlung von Picasso lässt einen tief in die kreative Seele des Künstlers eintauchen, wie uns Javier erzählt. Leider ist das Museum aktuell geschlossen.
Die Stierkampfarena von Mijas ist ein echtes Unikat. Ihr Eingangstor sieht aus wie ein typisches weisses Haus, und die ovale Form der Arena, eine Seltenheit in Spanien, erzählt von vergangenen Zeiten. Nebenan befindet sich das städtische Auditorium, wo im Juli das Theaterfestival *Festival de Teatro Villa de Mijas* die Abende mit künstlerischem Glanz füllt. Keine Sorge, hier gibt es keine blutigen Stierkämpfe – stattdessen werden künstlerische Interpretationen und Flamenco-Veranstaltungen präsentiert. Es gibt zwar zwei aktive Toreros, die insgesamt sechs Stiere besitzen, doch keinem dieser Tiere wird ein Haar gekrümmt.
Neben all den spannenden Insider-Infos, die uns Javier gibt, stöbern wir durch die kleinen Läden und entdecken wahre Schätze. Türkisfarbene Steinteller und die beeindruckende Galerie des Fotografen J. Jaime Mota, der mit seinen Porträts viele internationale Preise gewonnen hat. Obwohl er nicht mehr lebt, setzen seine Frau und sein Sohn die Galerie in seinem Gedenken fortss
Und dann gibt es da noch die schwarze Katze von Mijas – oder besser gesagt, die schwarzen Katzen. In Mijas tummeln sich unglaublich viele schwarze Katzen mit leuchtend gelben Augen. Der Legende nach brachte vor 300 Jahren eine Einwandererfamilie schwarze Katzen mit, und seither sind in Mijas nicht nur nachts alle Katzen schwarz. Viele verbinden die dunklen Tiere mit einem wilden und unberechenbaren Charakter. Doch anders als anderswo gelten sie hier nicht als Unglücksbringer. Im Gegenteil, wenn dir eine schwarze Katze in Mijas von links nach rechts über den Weg läuft, bedeutet das laut Javiers Überzeugung *Geld* – er empfiehlt mir dringend, an der spanischen Weihnachtslotterie teilzunehmen.
In Mijas gibt es eine liebgewonnene Tradition, die nicht nur zu Weihnachten aufblüht: Der Duft von gebrannten Mandeln, Nüssen und Sonnenblumenkernen liegt in der Luft. Was gibt es Besseres, als die typischen kandierten Nüsse zu probieren, die Juan Porras an seinem Stand auf dem Virgen de la Peña-Platz zubereitet? Mandeln, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne – und natürlich Zucker und ein guter Schuss Honig. Juan ist ein echter Veteran im Geschäft mit der *Garrapiñada* und betreibt seinen kleinen Stand schon seit über dreißig Jahren. Mit stolz geschwellter Brust zeigt er uns sein gut gepflegtes Buch, in dem er Bilder von prominenten Gästen und Zeitungsartikel über seine Kunst des Knabberns aufbewahrt hat. Besonders asiatische Touristen, vor allem die aus Japan, haben eine besondere Beziehung zu Juan entwickelt. Er ist sogar in einem renommierten japanischen Reiseführer verewigt, was seinen Stand zu einem echten Hotspot macht. Für nur 5 Euro bekommst du drei Päckchen – ein echtes Schnäppchen!