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PORTO SANTO: Mit dem Flieger auf den Golfplatz

Porto Santo ist ein portugiesisches Inselchen, das mit einem endlosen Sandstrand wie aus dem Bilderbuch aufwartet und liebevoll als “Goldene Insel” bekannt ist. Sie ist wie die charmante kleine Schwester von Madeira, ein verstecktes Juwel im Atlantik. Diese Insel hat nicht nur den offiziellen Status eines Biosphärenreservats von der UNESCO erhalten, sondern sie bietet auch einen einzigartigen Lebensraum für endemische Pflanzen und Tiere. Mit nur 5500 Einwohnern ist sie ein kleines Paradies fernab des hektischen Treibens.

Die Anzahl der Hotels und Restaurants entlang des Strandes ist überschaubar, was die Insel zu einem echten Geheimtipp macht, weit entfernt vom Massentourismus. Hier kannst du in aller Ruhe wandern und die atemberaubende Landschaft geniessen, während der türkisfarbene Atlantik dir sanft zuwinkt. Der Stress des Alltags wird mit jeder Welle weggespült, und du findest die innere Ruhe, nach der du schon so lange suchst.

Ein weiteres Highlight (und auch mein ganz persönliches) dieser idyllischen Insel ist der Golfplatz, entworfen von niemand Geringerem als der Golflegende Severiano Ballesteros. 

Ich stehe auf der Clubterrasse und geniesse den ersten beeindruckenden Moment des Tages. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand steigt die Vorfreude unaufhaltsam, während ich den Blick über das Gelände schweifen lasse.Vor mir breitet sich die schlichte Dunkelheit der Erde aus, durchsetzt von hellen Dünen und spärlichem Gestrüpp, die zusammen eine faszinierende Szenerie schaffen. Die morgendliche Sonne, die sich langsam mit den Wolken vermengt, taucht den Golfplatz in ein atemberaubendes Farbenspiel.

In der Ferne erkenne ich den Strand, der wie ein funkelnder Juwel am Horizont glitzert. Die imposanten Dünenkämme verleihen den ersten Spielbahnen einen unverwechselbaren Inland-Touch, der den Platz zu etwas ganz Besonderem macht. Es ist fast so, als ob die Natur selbst Regie geführt hat, um nur für mich diesen Moment zu inszenieren. Die sanften Wellen der Dünen und das leise Rascheln des Gestrüpps im Wind erzeugen eine beruhigende Melodie, die meine Nervosität lindert und mich ganz im Moment aufgehen lässt. 

Severiano Ballesteros hat das Gesicht des europäischen Golfsports grundlegend verändert und das Spiel auf eine einzigartige Weise zelebriert. Er sah sich selbst eher als Künstler denn als Spieler, auch wenn sein Leben schliesslich durch einen Tumor ein abruptes Ende fand. Der Porto Santo Platz, den er entworfen hat, erscheint auf den ersten und zweiten Blick wie zwei unterschiedliche Brüder. Das extrem trockene Klima sorgt dafür, dass sich die Golfbälle unberechenbar verhalten – sie springen und rollen, als wären sie von unsichtbaren Händen gesteuert. 

Der Platz und die Golfer:innen benötigen Zeit, um ihr volles Potenzial zu entfalten, ähnlich wie ein guter Wein, der im Glas atmen muss, um seine volle Reife zu erreichen. Nachdem man die langen, flachen ersten neun Löcher überwunden hat, beginnt das wahre Spektakel. Hier hat man selten die Chance, die Bälle entlang einer atemberaubenden Steilküste fliegen zu lassen. Jedes Loch und jede Bahn bieten spielerische Herausforderungen, die für Adrenalinschübe sorgen. 

Das Signature-Hole 13 lässt jedes Herz höher schlagen. Nicht nur wegen des fantastischen Ausblicks über die dramatischen Basaltklippen, sondern auch wegen der spannenden Frage, ob man das Par 3 erfolgreich meistern kann. Die Löcher 13, 14 und 15 werden oft in einem Atemzug mit Augustas Amen Corner genannt. Der Unterschied? Statt Seen gibt es beeindruckende Klippen, die überwunden werden müssen. 

Die Abschläge erfordern höchste Konzentration, während das tosende Meer unermüdlich um die Gunst der Aufmerksamkeit buhlt – eine Komposition, die ihresgleichen sucht. Ballesteros’ Spielfeld offenbart seine Faszination nicht sofort. Wer den Porto Santo Platz zum ersten Mal spielt, benötigt Durchhaltevermögen und Geduld, um seine einzigartige Schönheit und spielerischen Herausforderungen voll zu würdigen.

Was Ballesteros’ Designs wirklich einzigartig macht, ist die innovative Aufteilung in jeweils sechs Par-3-, Par-4- und Par-5-Löcher. Die Gesamtlänge der Runde beträgt beeindruckende 6434 Meter von den hinteren Abschlägen, und die Herausforderungen sind unübersehbar – besonders wenn der wilde Wind seine volle Macht entfaltet. Entlang der Küste kann selbst der beste Golfschwung vom starken Wind durcheinandergebracht werden. Die konstante Meeresbrise begleitet dich auf Schritt und Tritt und variiert je nach Position an den Klippen, wodurch jede Runde zu einem neuen Abenteuer wird.

Die zweite Hälfte des Spiels bietet echtes Linksgolf nach britischer Manier, kombiniert mit einer unvergleichlichen Wüstenatmosphäre. In diese faszinierende Kulisse einzutauchen, bedeutet, ein Spiel voller Dramaturgie und Glücksgefühl zu erleben. Die karge, trockene Landschaft und die unvorhersehbaren Winde machen jede Runde einzigartig und fordern die Golfer heraus, ihr Spiel ständig anzupassen und neue Strategien zu entwickeln.

Diese Kombination aus taktischem Geschick und natürlicher Schönheit ist das Markenzeichen von Ballesteros’ Plätzen. Die Mischung aus Küstenwinden, dramatischen Klippen und der rauen Landschaft sorgt für ein unvergessliches Golferlebnis, das sowohl den Geist als auch die Fähigkeiten der Spieler auf die Probe stellt. Hier ist nichts vorhersehbar, und genau das macht den Reiz und die Herausforderung aus. 

Wer diesen Platz betritt, begibt sich auf eine Reise, die weit mehr als nur ein Golfspiel bietet – es ist ein Wettkampf gegen die Elemente und eine Hommage an die Kreativität und das Können von Severiano Ballesteros. Porto Santo ist Sommer wie Winter stets von der Sonne geküsst. Das moderne Clubhaus ist ein stimmungsvoller Ort mit Herz und Charakter, der sich sanft in die weitläufige Umgebung schmiegt. 

Impressionen Gefällig? Bitte Sehr!

Clubhaus: Ambiente wie in einer afrikanischen Lodge

Optisch gleicht das Interieur einer afrikanischen Lodge. Auf den Tellern kommen von Fisch bis Fleisch alles frisch und sehr delikat zubereitet, sodass man am liebsten die gesamte Speisekarte rauf und runter kosten möchte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ebenso fantastisch. Hier wird nicht nur dem Gaumen, sondern auch dem Auge geschmeichelt. Ob du nach einer anstrengenden Runde Golf eine Stärkung suchst oder einfach nur die atemberaubende Aussicht genießen möchtest, das Clubhaus von Porto Santo bietet dir beides in Hülle und Fülle. Die warmen Holztöne und die liebevoll ausgewählte Dekoration schaffen eine einladende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. 

Die kulinarischen Genüsse sind ein weiteres Highlight. Frische Zutaten und eine abwechslungsreiche Speisekarte lassen keine Wünsche offen. Von zartem Fisch bis hin zu saftigem Fleisch wird hier jeder Gaumen verwöhnt. Dazu kommt ein exzellenter Service, der den Aufenthalt perfekt abrundet.

Porto Santo ist nicht nur ein Golfplatz, sondern ein Gesamterlebnis. Es ist ein Ort, an dem die Schönheit der Natur, sportliche Herausforderung und kulinarische Genüsse zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Hier trifft sportlicher Ehrgeiz auf entspannte Lebensfreude, und jede Runde Golf wird zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gut zu wissen:

Ein herausforderndes Element auf Porto Santo ist zweifellos die mitunter beträchtliche Entfernung zwischen den Golfbahnen, was eine zügige 18-Loch-Runde nahezu unmöglich macht, es sei denn, man nutzt ein Golfcart. Abgesehen davon gestaltet sich das Spielen aufgrund der weitestgehend flachen Topografie des Platzes angenehm zu Fuss.

Im Premium-Paket des Madeira Golfpassports ist Porto Santo Golf enthalten. Der Madeira Golfpassport ermöglicht die Auswahl zwischen drei Golfrunden für 225 € oder fünf Golfrunden für 360 €, spielbar im Santo da Serra Golfclub und im Palheiro Golf, beides Golfplätze in der Nähe von Funchal. Mit dem Premium-Paket des Madeira Golfpassports sind der Transfer zum Porto Santo Golfe (Hin- und Rückfahrt per Fähre), die Transfers zum Golfplatz sowie das Greenfee für 105 € (zusätzlich) in der “Touristenklasse” verfügbar. Gegen einen geringen Aufpreis besteht auch die Option einer First-Class-Fahrt.

Im Vergleich dazu ist die grössere Schwesterinsel Madeira lebhafter. Für Golffreunde bietet sich die Anreise mit dem Flugzeug an, auch wenn es die Möglichkeit gibt, mit der Fähre zur kleinen Insel zu gelangen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, mit der Fähre auf die kleine Insel zu gelangen, aber für uns Golfjunkies kann es nicht schnell genug auf die Fairways gehen. Ausserdem verspricht der nur 10-minütige Flug eine deutlich entspanntere Anreise. Natürlich ist dabei stets auf die Check-in/-out-Zeiten am Flughafen zu achten.

WAS AUCH NOCH SPANNEND IST

Fancourt

Die Legende: Das Fancourt Hotel

Die weiss getünchten Giebel-Häuschen stehen in Reih und Glied wie in einer idyllischen Vorstadtsiedlung. Links und rechts des Weges blühen