Alpiner Golfgenuss auf über 1500 Metern
Lange Abschläge? Hier oben in der dünnen Höhenluft sind sie ein Kinderspiel – fast wie ein Spaziergang im Park. Überall grünt es, Schmetterlinge tänzeln um die bunt blühenden Blumenbeete zwischen den Fairways, und nur der rauschende Lech durchbricht die himmlische Ruhe. Ja, die Lech kreuzt den Platz mehrmals, als wollte er uns herausfordern. Willkommen auf dem 19 Hektar grossen 9-Loch-Golfplatz in Lech-Zug, einer traumhaften Spielwiese inmitten der Natur, umgeben von der imposanten Arlbergkulisse und majestätischen Tannen.
Bis zur Eröffnung 2016 war es ein langer und steiniger Weg – und ich meine das wörtlich. Markus Kleissl, der Golfplatzdirektor des Golfclubs Lech, erzählte mir beim Mittagslunch von der schweisstreibenden Bauphase. Über 10 Jahre dauerte es, bis alle behördlichen Hürden genommen waren und die Spielbahnen sich harmonisch in die alpine Landschaft einfügten. Der gesamte Platz wurde mit einer Steinfräse bearbeitet und quasi dem Erdboden gleichgemacht, nur um dann wieder mit Sand und Schotter aufgeschüttet zu werden. Als wäre das nicht genug, gab es noch die Umweltverträglichkeitsprüfung, die teurer war als der gesamte Bau des Golfplatzes.
Markus selbst war tief in das Platzdesign involviert, lief die Bahnen ab, schlug Bälle und entschied, welche Bäume weichen mussten – am Ende wurden 30 % weniger Bäume gefällt, als ursprünglich geplant. Das Ergebnis ist ein herausforderndes Layout mit schmalen Fairways und vielen versteckten Tücken, das Präzision verlangt. Ein falscher Schlag und du findest dich jenseits von Gut und Böse wieder. Besonders knifflig wird es an Loch 3 und 4, wo du den Lech überspielen musst, um erfolgreich einzulochen.
Die hügelige Landschaft des Zugertals ist besonders in den Sommermonaten attraktiv für viele Gäste. Wanderer und Golfer kreuzen sich auf einigen Bahnen. Also nicht wundern, wenn am Signature Hole, dem Par 3 namens Stierloch, tosender Applaus nach deinem Abschlag zu hören ist. Wenn der Wind am Nachmittag durch die Bergmassive zieht, fühlt sich das Spiel fast wie auf einem Links-Platz an – was zusätzliche Herausforderungen und eine clevere Strategie verlangt, um den Ballverlust gering zu halten. Das herrliche Bergpanorama und die türkisschillernden Wasserhindernisse lenken dabei auch noch herrlich vom präzisen Abschlagen und Einlochen ab.
Zwei Männer – eine Mission! Im Juni 2019 versuchten Markus Kleissl und Manuel Trappel, den höchsten Golf-Abschlag in Europa zu schlagen und sich damit einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde zu sichern. Wer näher mit dem Ball an der Fahne liegt, gewinnt nicht nur diese irrwitzige Aktion, sondern auch eine gute Flasche Wein. Ein Notar war beim Rekordversuch anwesend und hat alles ordnungsgemäss dokumentiert. Leider hat das Guinnessbuch der Rekorde bisher keine Rückmeldung gegeben – und somit erfolgte auch kein Eintrag.
Gut zu wissen: Der Golfclub Lech im Zugertal ist der höchstgelegene Golfplatz Österreichs. Über 39 Tourismusbetriebe unterstützten das Golfprojekt von Beginn an und bieten heute Golfurlaubern passende Angebote für einen gelungenen Sommer am Arlberg. Besonders empfehlenswert ist die „Holiday Membership“ im Golfclub Lech, die auch das Golfen im Partnerclub Bludenz-Braz beinhaltet. Und wenn du noch nicht ganz so weit bist: Das Paket „Starting Golf Plus“ der Golfschule Lech, unter der Leitung von PGA Head Pro Michael Coventon, umfasst 5 Tage Training mit anschliessender ASG Platzreife (Schweizer Platzreife). Kostenpunkt: 450 €.
