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Robert Trent Jones Sr. – Der Visionär der Costa del Golf

Stell dir vor, du bist 1962 in der Nähe des Felsens von Gibraltar und siehst ein riesiges Grundstück. Genau dort beginnt die Geschichte von Robert Trent Jones, dem besten Golfplatzdesigner seiner Zeit. Joseph McMicking, ein visionärer Geschäftsmann, hatte diesen Ort für seine Sotogrande-Makro-Urbanisation ausgewählt und wollte unbedingt einen Golfplatz. Er gab Jones freie Hand, und so entstand 1964 der Real Club de Golf Sotogrande – der dritte Golfplatz an der Costa del Sol und Jones’ erstes Werk in Europa. Dieser Kurs war nicht nur ein weiterer Golfplatz in Europa, sondern ein Symbol für Exzellenz und Raffinesse, ein Trendsetter im Golfplatzbau jenseits des Atlantiks. Damit begann das Kapitel von Robert Trent Jones an der Costa del Sol. 

Nur vier Jahre später, 1968, feierte ein weiteres Meisterwerk von Jones, Las Brisas, seine Eröffnung. Dieser Platz, der dritte in Marbella, lag im späteren Golf Valley in Nueva Andalucía, unweit von Puerto Banús. 

Im Jahr 1976 kam Los Lagos im Mijas Golf hinzu, ein weiteres Highlight von Jones. Zu dieser Zeit hatte er bereits ein Büro in Spanien, geleitet von Cabell B. Robinson, der später selbst ein renommierter Golfplatzdesigner wurde. Weitere atemberaubende Kurse wie Los Lagos in Mijas Golf, eröffnet 1976, und Los Naranjos in Marbella, ein Juwel im Golf Valley, eröffnet 1977.

Jones’ nächstes Projekt war wieder in Sotogrande, wo er die ersten neun Löcher des ersten kommunalen Golfplatzes an der Costa del Sol entwarf, der 1982 eröffnet wurde. Dave Thomas gestaltete später die zweiten neun Löcher in La Cañada. 1984 folgte der zweite Kurs im Mijas Golf, Los Olivos, und 1985 Valderrama, das über ein Jahrzehnt später zum berühmtesten Golfplatz Spaniens avancierte. Das Projekt in Guadiaro, Sotogrande, war ein weiterer Wendepunkt. Unterstützt von Jaime Ortiz-Patiño, dem damaligen Präsidenten von Valderrama.

1986 entstand La Duquesa in Manilva, und 1991 vollendete Jones sein letztes Werk an der Costa, den Marbella Golf. Bis zu seinem letzten Design prägte Jones die Golfwelt der Costa del Sol mit neun Kursen und insgesamt 157 Löchern. Seine Arbeit begeisterte nicht nur hunderttausende Amateure, sondern auch die besten Profis der Welt.

Neben seiner Arbeit als Designer war Jones auch ein leidenschaftlicher Golfer. Seine Ausbildung an der Cornell University, wo er Landschaftsarchitektur, Agronomie und weitere relevante Fächer studierte, bereitete ihn auf eine einzigartige Karriere im Golfplatzdesign vor. Sein erstes grosses Projekt nach dem Studium, der Peachtree Golf Club in Atlanta, entstand in Zusammenarbeit mit der Golflegende Bobby Jones.

Seine Plätze zeichnen sich durch künstlerische Landschaftsgestaltung, innovative Bunkernutzung und den grosszügigen Einsatz von Wasserhindernissen aus. Jones glaubte an Golf als Sport des Risikos und der Belohnung und förderte mutiges Spiel. Er arbeitete bis weit über das Rentenalter hinaus und starb kurz vor seinem 94. Geburtstag. Trotz seines Erfolges blieb Jones bis ins hohe Alter aktiv und engagiert. Er verbrachte seine letzten Jahre in Fort Lauderdale, Florida, und hinterliess ein Erbe, das durch seine Söhne Rees Jones und Robert Trent Jones, Jr., weiterlebt. Für seine herausragenden Beiträge zum Golfsport erhielt er 1987 den Old Tom Morris Award und wurde in die World Golf Hall of Fame aufgenommen.

Seine Geschichte ist nicht nur eine Hommage an sein Genie, sondern auch ein Beweis für die zeitlose Anziehungskraft des Golfsports, ein Spiel, das Generationen und Kulturen verbindet und immer wieder neu definiert wird.

 
 

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