Ja, unser südlichster Schweizer Kanton, das mediterrane Tessin, hat allerhand an Geheimtipps für schönen Urlaub in petto. Dass Ascona, Lugano und Locarno so beliebt ist, hat viel mit den bunten Facetten zu tun, welche die Städtchen am Lago Maggiore zu bieten haben. Aber lohnt es sich, mit den Golfschlägern im Gepäck ins Tessin zu reisen?
Allen voran steht der Lago Maggiore am Fusse der Alpen. Die Region zwischen Gipfeln und Palmen ist bekannt für ihr ganzjährig sonniges Wetter. Das Klima ist hier so warm, dass das südländische Flair einen überkommt. Der Himmel ist endlos, unglaublich blau und der Golftag im Tessin fängt gerade erst an. Bunte Blumen wiegen im leichten Wind, der vom nur 6 Kilometer entfernten See weht. Wir sind dort, wo die Schweiz am schönsten ist! Der Golf Gerre Losone wurde 2001 eröffnet und überzeugt uns vom ersten Moment an durch sein sportliches Layout, was sicherlich auch einer der Gründe sein wird, warum der Platz schon mit dem Award Swiss Golf Course of the Year ausgezeichnet wurde und in der Vergangenheit ein Austragungsort für zahlreiche nationale Golfturniere war, unter anderem von den Ladies’ Swiss Open.
Der Schweizer Golfplatzarchitekt Peter Harradine hat hier Hand angelegt und einen Championship Course designt – entsprechend ambitioniert wird auf dem Golf Gerre Losone gespielt. Harradine hat sieben der eidgenössischen Golfanlagen gestaltet, aber seine bekanntesten liegen in den Emiraten mit dem Abu Dhabi Golf Club oder dem Doha Golf Club sowie dem Jebel Sifah im Oman. Der Schweizer mit englischen Wurzeln zählt zur Weltelite der Golfplatzarchitekten, lebt seit Jahrzehnten in Dubai und baut heute seine Golfplätze in den Wüstensand. Hier im Losone Golf Club ist alles absolut durchdacht und auf den typischen Tessiner Charakter abgestimmt. Die 18 Löcher bahnen sich in seichter Schräglage durch die Landschaft mit Kastanienwäldern, romantischen Bächen und Teichen. Immer mit Bergpanorama im Augenwinkel. Spielerisch verlangt der überwiegend flache Platz nach langen Schlägen. Nur mit den kleinen Gemeinheiten liess Harradine hier keine Gnade walten. Wehe dem, der auf die Steinhaufen schlägt und der Golfball singt auf Nimmerwiedersehen.
Glücklicherweise waren die Betreiber des Gerre Losonone Golf Clubs so freundlich, nach Loch 9 eine kleine Halfway-Hütte mit dem Remax Cafeé zu eröffnen, um sich mit einem Cüpli für die Back Nine stärken zu können. Dass wir noch in der Schweiz sind, ist wenig spürbar, denn für den ausgeprägten mediterranen Charakter sorgen die zahlreichen Palmen und Olivenbäume links und rechts der Fairways. Stunde um Stunde verändert sich die Atmosphäre und die früh untergehende Sonne färbt das Grün vom 18. Loch in ein stimmungsvolles Licht. Letztendlich enden wir direkt vor der Terrasse des Clubhauses und seinem Restaurant “MIRA”. Das Restaurant ist auch für Nicht-Golfer ein Highlight. Allgemein bestimmt der Einfluss der italienischen Nachbarn mit deren Gelassenheit das Ambiente. Man geht zum Platz, spielt, und danach trinkt und isst man noch etwas. Dolce Vita auf Tessinerisch!