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Les Bordes Golf Club

Man stelle sich vor, das Paradies sei nicht nur göttlich, sondern teuflisch zugleich. Ein Oxymoron werden Sie zu Recht sagen. Aber genau dies beschreibt Les Bordes am treffendsten: Himmlisch schön, höllisch schwer.

Aber fangen wir von vorne an: Les Bordes Golf Club – das ist ein sagenumwobener Private Member Club im wunderschönen Centre Val de Loire im Herzen Frankreichs. Etwa 160 Kilometer von Paris entfernt und 30 von Orléans, gelegen in der Gemeinde Beaugency – und schon der Name verspricht eben jenes: Schönes. Les Bordes wurde 1987 vom französischen Grossindustriellen Baron Marcel Bich als reiner Privatclub gegründet. Mit dem von Robert Von Hagge designten Old Course. Einem Wahnsinn von einem Golfplatz, zu finden in den Toplisten der Golfwelt: 6409 Meter von Schwarz, 6023 von Weiss und 5338 von Blau erscheinen auf den ersten Blick recht normal, bis der Blick auf den jeweiligen Slope fällt: 150 (Blau) ! 159 (Weiss) !! 166 (Schwarz)!!!
Mittlerweile wurde der Old Course ein wenig entschärft, hat aber von Schwarz immer noch einen Slope von 150. Natürlich. Man mag es hier schliesslich sportlich.

Nach dem Tod von Bich im Jahre 1994 durchlief der Club einige Irrungen. Mittlerweile in desolatem Zustand fand der Club dann letztlich zu den neuen Besitzern rund um einen Investor mit Sitz in London, der zum grossen Glück des 1400 Hektar grossen Areals ein echter Golf Aficionado ist. Oder, um es treffender mit der französischen Vokabel zu benennen: Ein wahrer Golf Amateur ist, bedeutet Amateur doch sinngemäss “jemand, der eine Tätigkeit aus Liebhaberei betreibt”. Hinzu kam ein neuer Director of Golf: Jack Laws sprüht vor Ideen. Und hat dabei aber immer den Golfsport im Blick. Kein Wunder, wirkte er doch zuvor in einem der ehrwürdigsten Clubs, den der Golfsport zu bieten hat: Sunningdale in Berkshire, England. Gegründet 1900 und ebenfalls mit diversen (Championship) Golfplätzen ausgestattet, die man auch hier lieber Augenweiden nennen sollte.

Von Vorteil erweist sich auch, dass Laws selbst ein formidabler Golfer ist, der sowohl eine Vergangenheit als Playing also auch als Teaching Pro hat. Zudem arbeitete er für die Golfindustrie in Amerika und betrieb auch mal einen eigenen Pro Shop. Sie sehen: Man lebt hier Golf. Jack Laws kannte sich also bestens mit atemberaubender Schönheit und sportlichem Anspruch aus, als er nach Les Bordes kam. Ein Zitat von ihm beschreibt vortrefflich wie die Mitglieder und er ticken: Die Mitglieder von Les Bordes hätten “Golf IQ” sagte er einmal in einem Interview. Und so ist der Club genau diese perfekte Mischung aus bestem, anspruchsvollen Golf gepaart mit den Annehmlichkeiten des Savoir Vivre.

Drehen wir gemeinsam einmal eine Runde über diese paradiesische Stätte: Das Areal umfasst wie bereits erwähnt 1400 Hektar. Das sind 14 km². Wem auch dies zu abstrakt ist: das entspricht 1.960 Fussballfeldern. Wohlgemerkt: Privatgrund. Nach diversen Kontrollpunkten und einer gefühlt 10-minütigen Fahrt durch das waldige Gelände mit Dörfern und See gelangt man zu den Club Gebäuden im französischen Cottage Stil. Die Office Gebäude mit Pro Shop und das Clubhouse samt grosser Terrasse mit Blick auf das Putting Areal und Bahn 1 des Old Course empfangen den Gast. Für das Gästewohl ist Sonia Ferry samt Team zuständig. Offen, zugewandt, unaufgeregt – so wird man hier willkommen geheissen. Besser kann man nicht ankommen.

Im Pro Shop zeigt sich dann auch schon die ganze Klasse dieses Clubs. Ausschliesslich feinstes Garment von namhaften Herstellern. Und, Understatement pur: Kleidungsstücke, die nur das Logo des Clubs tragen, sind ausschliesslich den Mitgliedern vorbehalten. Die Kleidungen für Gäste tragen zusätzlich den Namenszug. Das Clubhouse beherbergt eine Bar und Lounge mit Kamin, sowie die Gastronomie. Hier wird ohne unnötigen Chi Chi feinste Cuisine angeboten. Sei es als 3 Gänge Lunch, à la Carte oder mit wechselnden Tagesgerichten: die Produkte und deren Qualität und Geschmack stehen immer im Vordergrund, dennoch ist die Kulinarik raffiniert. Und die Getränkeauswahl üppig. Die bevorzugte Wahl ist Rosé, aber selbst japanische Whiskys oder alkoholfreies Bier können jederzeit kredenzt werden. Selbst bei Minus 5 Grad im Winter als einziger Gast auf dem Platz kann man sich auf diesen Hochgenuss freuen, bietet der Club doch 365 Tage, 24/7 Service. Es empfiehlt sich dann allerdings, sein Erscheinen vorher anzumelden. Das Clubhouse beherbergt auch Billard, Tischkicker und einen Golfsimulator. Ein Wellnessbereich wird folgen.

Die Gäste und Mitglieder, sofern sie nicht aus Paris pendeln, sind in Cottages untergebracht, die feinsten französischen Charme versprühen. Teilweise direkt mit der Terrasse an Bahn 18 des Old Course gelegen, bewohnt man historische Steinbauten mit schweren Holztüren und feinster Fliesen und Keramik im Bad. Schwere Messingbeschläge komplettieren das wohlige Gefühl. Bereits in Planung sind ein Boutique Hotel am Rande des New Courses und dem Par 3 Course Wild Piglet. Ferner werden Immobilien für die Mitglieder auf dem weitläufigen Areal angeboten werden. Schöner leben.

Kommen wir den zu Plätzen. Dieses Jahr folgten auf den Old Course zwei weitere: der New Course und der Par 3 Course Wild Piglet. Der Old Course ist ein Traum aus tricky Grüns, vielen Wasser- & Bunkerhindernissen, teils endlosen Waste Areas und schmalen Fairways. Risk & Reward steht hier ganz oben auf dem Programm, um die teils engen Bahnen und richtig gut geschützten Grüns zu treffen. Schon das erste Grün ist bis auf einen 2 Meter breiten Streifen komplett von Bunker umgeben. Inselgrüns gibt es zuhauf. Ebenso Doglegs, in die man den Ball blind hinein shapen muss. Das alles wunderschön für’s Auge, aber wahnsinnig fordernd für den Geist. Der Platz ist weitläufig und architektonisch so angelegt, dass man fast komplett allein mit sich, seinem Flight und seinem Spiel ist, derart separiert sind die einzelnen Bahnen.

Der New Course wurde von Gil Hansen designt, der auch für den Platz in Rio für die Olympischen Spiele 2016 verantwortlich zeichnete. Der Platz ist komplett anders angelegt als der Old Course: organisch eingebettet in die weitläufige Landschaft aus Wald, freistehenden Bäumen, Ginster und Heide spielt man quasi mit der Landschaft. Ein auf Sand gebauter Platz mit weitläufigen Waste Areas, tollen Slopes und herrlichen Grüns, auf die man den Ball laufen lassen kann. Wenn man nicht in einem der grossen Bunker landet. Der Slope ist ein wenig moderater als beim Old Course, aber immer noch äusserst anspruchsvoll: Schwarz: 144, Grau: 138, Navy: 135Am oder sogar inmitten des New Courses befindet sich der 10 Loch Par 3 Course Wild Piglet, der es sofort in die Top 25 der weltbesten Par 3 Course von GOLF schaffte. Der Course ist eine Hommage an einige der besten Golfbahnen der Welt und so faszinierend spielt er sich auch. Und wenn einem die Entscheidung, welchen dieser 3 Juwelen man spielen soll zu schwer fällt, legt man sich einfach an den Beach oder geht Schwimmen im eigenen See. Unweit davon entfernt hört man auch hin wieder ein Wiehern von der Ranch, die es natürlich auch gibt. Sie müssen jetzt leider sehr stark sein! Dies alles ist ausschliesslich den (momentan um die) 200 Mitgliedern und deren Gästen vorbehalten. Zwar nimmt man auch weiterhin Mitglieder aus der ganzen Welt auf – allerdings ausschliesslich auf Empfehlung der bestehenden Member und nach Durchlaufen eines Gremiums. Sollten Sie also keines der Mitglieder persönlich kennen, bleibt Ihnen nur, sich ein wenig an den Bildern zu ergötzen. Und sich in der schönen Vorstellung zu wähnen, dass es einen Himmel für Golfer gibt …
… und der liegt im Herzen Frankreichs.

 

Bilder und Text: Für NineteenGolf war Gerrit Kleinfeld in Les Bordes. 

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