La Hacienda ist Luxusklasse, aber kein Schickimicki-Ort. Eher geht es um die Exklusivität, die in der Ruhe an der Lage und am Platz liegt. Beim Betreten der runden und lichtdurchfluteten Lobby des Clubhauses steigt uns der süsse Duft von Jasmin in die Nase, die weissen Blüten zieren die Mauern. Wenige Monate sind vergangen, als wir in der Winterzeit hier gewesen sind. Damals schien das Licht nicht so stimmungsvoll über den Signatur-Pool. Alles strahlt, als wäre La Hacienda gerade erst eröffnet worden.
Heute sind wir hier, um den wilden Heathland zu spielen. Erst dachten wir, dieser Platz sei der ungeliebte kleine Stiefbruder vom mächtigen Linksplatz drüben dem Meer entlang. Dachten wir Unwissenden und wurden eines besseren belehrt.
Wir nennen ihn wilder, weil der Heidelandplatz mit seinen hohen Gräsern und der rauen Natürlichkeit ringsum von der sonst so durchmanikürten Landschaft moderner Parkland-Golfplätze abweicht. Die Pflege erfordert viel Geduld und Know-how, aber das Ergebnis ist ein Style, der sich perfekt in die bergige Umgebung einfügt. Im Winter erzählte uns Ana Berbel Rendon, die Sales und Marketing Direktorin, dass der Heathland auch ein leichtes Update erhalten wird, aber nicht wie der Links von Kurtis Bowman komplett umgestaltet. Es geht um kleine Anpassungen, die das Golfspiel noch erlebnisreicher machen wie ein neues Wasserhindernis und einige optische Feinheiten. Verantwortlich für diese 18 Golfbahnen, die das Ego von manchen stolzen Flachland-Golfern ins Wanken bringen, zeigt sich kein anderer als Dave Thomas.
Wir sollten Gustavo, dem mexikanischen Starter glauben, immerhin weiss er, wovon er spricht, wenn er uns den Buggy als Pflicht auferlegt. Der Golfplatz hat Bergziegencharakter und die ups und downs sind wörtlich zu verstehen. Entweder geht es steil bergauf oder steil bergab. Wobei die ersten 6 Bahnen zum Einspielen gemächlich und unspektakulär verlaufen. Tatsächlich aber könnte man meinen, dieser Golfplatz würde hier schon seit Jahrzehnten warten, anstatt erst 2007 erbaut worden zu sein. So harmonisch und als wäre er schon immer hier gelegen. Mit seinen weiten Ausblicken auf das Mittelmeer und die lokalen Bergketten, einschliesslich der Sierra Nevada bis zum Flusstal, wo sich die Löcher entlang des Tals ziehen. Ein schwaches Loch sucht man vergeblich und ab und zu benötigen wir mal 2 Schläger länger bei bergauf und Wind. Obendrein zeigt das auf den Bahnen sehr kurz geschnittene Gras seine Muskeln wie ein Bodybuilder auf Brautschau. Vor uns liegen die waschbrettartigen Fairways. Hart und definiert.
Es ist ein Gefühl, als wäre man auf der Tour mit den langen Bahnen und den Drives, wo der Ball einen unfassbaren Roll hat. Wir jedenfalls battlen uns an jedem Abschlag wie zuletzt Brooks Koepka und Bryson DeChambeau im Sentosa Golf Club. Auffällig ist, dass es zudem nicht ein kurzes Par-3-Loch gibt. Auf den Back Nine dominiert an den Berghängen die typische Vegetation, die glücklicherweise nicht überall bebaut werden kann. Vereinzelt sieht man auf den weit entfernten Hügeln über den Spielbahnen moderne Golf Villen, die, je näher wir zum 18-Loch kommen, in eine Reihenhauskette mit Ballfangzäunen wechselt. In diesen Gärten landen regelmässig Querschläger und ernten daher selten Applaus.
Warum es uns hier so gefällt, hat mit der Liebe zu tun. Von der fröhlichen Bedienung im Pro-Shop über die witzigen Starter der vor sich hersummenden Snack-Buggy-Fahrerin über das wuselnde Greenkeeping-Team. Alle haben ein erklärtes Ziel: uns golfenden Gäste restlos glücklich zu machen.
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