Kurz hinter Marbella in Mijas finden wir mit dem Campo de Golf El Chaparral einen weiteren spannenden Golfplatz. Ein Parkland Forest, wie er sich selbst beschreibt. Hier siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht, könnte also nicht besser passen. Die Fairways sind dicht von kanarischen Pinien umgeben und wir spielten in schmalen Canyons über Strassen und tiefe Schluchten hinweg. Gefühl ist gefragt! Greens in Regulation sind machbar, aber dann beginnt die Krux. Lustig ist, dass es 6 Par 5, 6 Par 4 und 6 Par 3 Löcher gibt, was wir so auch noch nicht hatten. Dabei sind die Back Nine optisch schöner und deutlich anspruchsvoller zu spielen. Unser Herz aber hat eindeutig das Loch 12 (Par 4) gestohlen. Wie eine Fata Morgana illusioniert der Graben ein freischwebendes Grün. Irgendwie sehen wir doppelt. Können nicht mehr unterscheiden, was Hügel ist und wo der Ball landen muss. Die Liebe zum Detail erkennt man im Toilettenhäuschen, wo scherzhaft die Wegweiser zum Glück führen.
Golf ist zu 50 % Technik und zu 50 % Leidenschaft, sagte einst José ‘Pepe’ Gancedo, der als Golfplatzarchitekt den Chaparral entworfen hat. Geboren in Málaga wurde er als hervorragender Amateurspieler bekannt, bis er seine wahre Passion, das Design von Golfplätzen, auslebte. In Andalusien hat er drei Golfplätze gestaltet. Insgesamt entwarf er aber mehr als 20 Kurse weltweit. Seinen Spitznamen „Picasso des Golfs“ bekam er vom englischen Journalisten Peter Dobereiner, der damals für The Observer schrieb, verpasst, weil Gancedo wie ein Maler die Fairways und Golflöcher in die vorgegebene Landschaft zeichnete. So kommt es, dass mitten auf den Bahnen Bäume „wie vergessen“ platziert wirken, aber absichtlich als Hindernis stehen gelassen wurden. Schönheit ist alles, was den Platz umgibt, was den Unterschied zwischen einem Parkland und einem Forest Parkland macht. Im Chaparral Golf Club geht ohne Buggy nichts. Nicht weil es so steil ist, sondern wegen der langen Wege zwischen den Abschlägen. Wie bei vielen Golfclubs an der Costa del Sol merkt man, dass auch der Chaparral Golf Club in den frühen 1990ern entstanden ist und jetzt einige Renovierungsarbeiten und Verschönerungen erlebt. An der Mijas Costa, nebenbei erwähnt, laufen die Immobilienentwickler immer noch zu Höchstformen auf und wer eine Golfplatz-Immobilie sucht, wird hier fündig. In Mijas leben 11 % der Deutschen an der Costa del Sol.
Der ideale Abschlag ist nur der Anfang eines gelungenen Golfspiels. Bei uns entscheidet das 19. Loch mit passender Kulinarik über einen erfolgreichen Tag. Das Restaurant hat eine riesige Terrasse mit Blick auf den Golfplatz und das Meer. Die Speisen werden mit frischen Zutaten zubereitet, die von lokalen Bauern und Fischern stammen. Von Tapas über Meeresfrüchte und Paella bis hin zu Steaks und Desserts bietet das Menü eine grosse Vielfalt – zu einem sagenhaften Preis-Leistungsniveau.
Gut zu wissen: „Trainieren wie die Pros“ heisst es im Golfclub Chaparral seit der Saison 2022. Der Chaparral hat eine moderne Toptracer Driving Range installiert. Damit bietet die Golf Academy des Golfclubs ein Hightech-Übungserlebnis. Der Ball ist mit einem speziellen Chip ausgestattet. Dadurch ist es möglich, die genaue Flugbahn des Balls sowie verschiedene Parameter wie Spin, Geschwindigkeit und Höhe in Echtzeit zu verfolgen. Alle Matten verfügen über Videokameras und Bildschirme, die jeden deiner Schläge erfassen.
