Alles
Golf Clubs
Ideenmagazin

Cueva de los Verdes & Jameos del Agua – Lanzarotes unterirdische Welt aus Lava

Du steigst hinab in eine andere Welt – dunkel, geheimnisvoll und voller Geschichten. Die Cueva de los Verdes im Norden von Lanzarote, in der Gegend von Haría gehört zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten der Kanaren. Der Lavatunnel entstand vor 5’000 Jahren  beim Ausbruch des Vulkans Monte Corona. Auf einer geführten Tour entdeckst du Hallen, enge Gänge und geheimnisvoll glitzernde Formationen.

 

Heute kannst du durch dieses unterirdische Labyrinth wandern: gewaltige Hallen, enge Gänge, plötzlich aufbrechendes Licht – ein Spiel aus Schatten und Farben, das dich glauben lässt, die Erde atme. Früher ein Zufluchtsort für Inselbewohner vor Piraten, ist die Höhle heute ein faszinierendes Kulturdenkmal und Teil der Kunst- und Naturwerke von César Manrique, der ihre Inszenierung mitgestaltet hat.

Cueva de los Verdes Lanzarote – Magie der Lava

Gewaltige Hallen, enge Gänge und geheimnisvoll glitzernde Formationen machen die Höhle zu einem der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote.

Entstehungsgeschichte der Höhle

Fast acht Kilometer lang zieht sich dieser Lavatunnel, entstanden vor rund 23’000 Jahren beim Ausbruch des Vulkans La Corona. Die Tour dauert rund 40–60 Minuten, geführt. Etwa 1 km davon kannst du erkunden. Die Luft ist kühl, die Stimmen der Gruppe hallen von den Wänden wider, und dann dieses Gefühl, dass die Insel dich verschluckt – Wände, die in Wellen erstarrt sind, Gewölbe, die wie Kathedralen wirken, Lagunen, die geheimnisvoll glitzern. Die Temperatur in der Höhle ist das ganze Jahr über sehr angenehm, etwa 18 °C.

Jahrhundertelang nutzten die Bewohner von Lanzarote die Cueva de los Verdes als sicheren Zufluchtsort vor Piratenangriffen. Später verwandelte der Künstler Jesús Soto, enger Freund von César Manrique, die Höhle mit Lichtinstallationen und Klangkunst in ein faszinierendes Kulturdenkmal.

In den 1960er-Jahren brachte der Künstler Jesús Soto, ein Weggefährte von César Manrique, die Höhle endgültig ins Licht – im wahrsten Sinne. Mit gezielten Installationen aus Licht und Klang verwandelte er das Lavagestein in ein Kunstwerk. Du siehst nicht einfach nur vulkanische Formationen – du erlebst eine Inszenierung, die das, was da ist, poetisch verstärkt.

Hier gibt es keine grellen Spots, keine kitschigen Effekte. Nur sanfte Lichter und Klänge, die so wirken, als würden sie aus der Tiefe selbst stammen.

Renommierte Interpreten der klassischen Musik, der Fusion, des Jazz, der Oper oder des Flamencos treten in der Cueva de los Verdes auf – geprägt von der mythologischen Schönheit der Höhle, ihren besonderen akustischen Eigenschaften.

Gut zu wissen: Der Weg zur Cueva de los Verdes führt von Arrecife aus über Arrieta und Los Picachos. Geöffnet ist die Höhle täglich von 09:30 bis 16:15 Uhr. Der Eintritt ist moderat für ein Naturwunder dieser Grösse: Erwachsene zahlen EUR 16.–, Kinder von 7 bis 12 Jahren gerade einmal EUR 8.– unter 7 Jahren gratis.

Jameos del Agua Lanzarote – César Manriques Meisterwerk

Nur rund 0,8 km trennen Cueva de los Verdes und Jameos del Agua – du bist in 2–5 Minuten mit dem Auto bzw. in ~10–15 Minuten zu Fuss dort. 

Wieder steigst du hinab in die Tiefe, und wieder verändert sich alles: Das Licht wird dunkler, die Luft kühler, der Klang der Schritte hallt von den Wänden wider. Das hier ist César Manriques visionärer Kunst- und Kulturort mitten im Nirgendwo. Diese teilweise eingestürzte Lavaröhre hat er in eine Kulisse verwandelt, in der Kunst, Architektur und dramatische Geologie miteinander verschmelzen, erzählt uns Barbara unser persönlicher Tour-Guide während der Tage auf Lanzarote. „Jameo“ stammt aus der guanchischen Sprache und bezeichnet jene Öffnungen im Tunnel, die durch eingestürzte Decken entstehen.

Manrique, selbst auf Lanzarote geboren, war nicht nur Künstler, sondern auch Architekt. Mit Jameos del Agua schuf er Zwischen 1966 und 1977 eines seiner ersten grossen Meisterwerke und verwandelte diese rohe Natur in ein Gesamtkunstwerk: mit einem Eingang über eine schmucke Treppe, einem Restaurant, einem türkis glitzernden Pool, üppigen Gärten, einem unterirdischen See, einem Auditorium aus Naturstein und sogar einem Museum – dem Casa de los Volcanes. Dort erfährst du alles über die Entstehung und Dynamik der Vulkane – mit interaktiven Simulationen, Experimenten und sogar einem Spiegelraum, in dem man spielerische Bilder machen kann.

Gemeinsam gehören sie zur La-Corona-Röhre; deren untermeerische Fortsetzung, der Túnel de la Atlántida, ist mit ~1,5 km der längste bekannte vulkanische Untersee-Lavatunnel weltweit und darf bei keinem Besuch auf Lanzarote fehlen. 

Unterirdischer See & Albino-Krabben – das Symbol der Jameos

Auf der Terrasse blickst du hinunter zum unterirdischen See. Das Wasser glitzert geheimnisvoll, und wenn du genau hinsiehst, erkennst du die winzigen weissen Jameitos – streng genommen Knotengarnelen (Munidopsis polymorpha), endemisch im unterirdischen Brackwassersystem Lanzarotes – aber der Einfachkeit halber Albino-Krabben genannt. 

Manrique machte sie zum Symbol der Jameos del Agua – eine riesige Krabbenstatue am Eingang erinnert daran. Sie ist nur eine der drei grossen Symbole von Manriques Schaffen: neben dem Fisch für den Aussichtspunkt Mirador del Río und dem Feuerteufel „El Diablo“ für den Timanfaya-Park. Der Künstler liebte Details: Selbst die Türgriffe sind in Form kleiner Krabben gestaltet.

Zusammengefasst: Nur wenige Minuten von der Cueva de los Verdes entfernt liegt Jameos del Agua, ein weiteres Highlight, das César Manrique in den 1960er-Jahren in ein Gesamtkunstwerk verwandelte.

Die halb eingestürzte Lavahöhle beherbergt:

  • ein Restaurant in einzigartiger Kulisse
  • einen türkisfarbenen Pool (nicht zum Baden)
  • einen unterirdischen See mit Albino-Krabben
  • ein Naturstein-Auditorium
  • das Vulkanmuseum Casa de los Volcanes

Restaurant Jameos del Agua – Essen in der Lavahöhle

Es gibt Orte, an denen Architektur, Natur und Kulinarik so vollkommen verschmelzen, dass man das Gefühl hat, in einem Gesamtkunstwerk zu sitzen. Das Restaurant der Jameos del Agua ist ein solcher Ort. César Manrique hat diesen Teil der eingestürzten Lavahöhle in den 1970er-Jahren in einen kulturellen Treffpunkt verwandelt – und dabei nie vergessen, dass Menschen auch essen und verweilen wollen. Schon der Weg hinab über die geschwungene Treppe ist ein Erlebnis: Du betrittst eine andere Welt, in der das Lavagestein selbst die Wände formt, wo Wasser, Licht und Klang die Atmosphäre bestimmen.

Einzigartige Lage – Essen mit Blick auf den unterirdischen See

Das Restaurant liegt wie eine Terrasse im Herzen der Grotte. Holztische und rote Kissen setzen warme Akzente gegen das Braun und Schwarz des Basalts, Pflanzen lehnen sich scheinbar zufällig aus den Ritzen des Gesteins. Von hier schweift der Blick hinunter auf den unterirdischen See, in dem die weissen Jameitos leuchten. Es ist ein Ort, der von Stille getragen wird und zugleich voller Leben ist.

Kulinarik auf Lanzarote – Authentisch, regional, zeitgemäss

Die Küche ist eine Hommage an die Kanaren – einfach, regional und doch mit einem zeitgemässen Anspruch. Typische Tapas wie Papas Arrugadas mit Mojo Rojo und Mojo Verde eröffnen die Tafel, dazu Käsevariationen von Ziegen, die in den Bergen Lanzarotes weiden. Frischer Fisch aus der nahen Küste wird meist gegrillt oder sanft gegart serviert, begleitet von Gemüse der Saison. Auch Fleisch findet seinen Platz – Kaninchen, Zicklein oder Schwein, stets in Verbindung mit den aromatischen Gewürzen der Insel. Nichts wirkt aufgesetzt oder übertrieben, sondern so, als würde die Höhle selbst den Ton vorgeben: erdig, salzig, unverfälscht.

Das Besondere hier ist jedoch nicht nur, was auf den Tellern liegt, sondern der Rahmen, in dem es geschieht. Während sich über dir die Lavadecke wölbt, hörst du das leise Echo von Gesprächen, das sich mit dem Tropfen von Wasser mischt. Manriques Architektur sorgt dafür, dass selbst ein einfaches Mittagessen zur Inszenierung wird: das Licht, das gedämpft durch Öffnungen fällt, die Reflexionen auf dem See, die Stille, die alles begleitet.

Am Abend verwandelt sich das Restaurant in einen fast mystischen Ort. Kerzenlicht flackert an den Lavawänden, der See liegt wie eine dunkle Fläche im Hintergrund, und manchmal wird der Abend von Konzerten im Auditorium nebenan begleitet. Dann wird der Genuss doppelt intensiv – ein Essen, das in Musik übergeht, eine Höhle, die zur Bühne wird, ein Moment, der sich kaum wiederholen lässt.

Authentizität statt Sterneküche

Das Restaurant der Jameos del Agua ist nicht die Bühne für Sterneküche, sondern für Authentizität. Es ist die Essenz Lanzarotes: roh und schön, elementar und poetisch. Wer hier Platz nimmt, versteht, dass Kulinarik manchmal weniger im Teller beginnt als im Raum, in dem sie stattfindet.

Restaurant Jameos del Agua in Lavahöhle

WAS AUCH NOCH SPANNEND IST