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Der Kränzelhof – Feingeist trifft Weingeist

Wer glaubt, ein Weingut sei einfach nur ein Ort, an dem Trauben vergoren werden, war noch nie im Kränzelhof. Dieses Refugium in Tscherms bei Lana ist lebendige Weinkultur, verpackt in einen über 800 Jahre alten Ort, der so viel mehr ist als Rebstöcke und Traubensaft.

Zwischen sanften Hügeln, verwunschenen Gärten und Kunst, die Raum lässt zum Denken, treffen sich Weinliebhaber, Geniesser, Sinnsucher und Neugierige auf Augenhöhe – oder auch: mit der Nase im Glas. 

Es gibt Winzer. Es gibt Künstler. Und es gibt Graf Franz von Pfeil – einen Mann, der irgendwie beides ist. Ein Freigeist, der mit seinem Panama-Strohhut in der satten Frühlingssonne heute um die Wette strahlt. Sein Hut wirft feine Schattenspiele auf sein Gesicht, als ob selbst das Licht ihn zeichnen möchte. Sein Blick? Aufmerksam, wach, zugewandt. Durch die halbdunkle Brille mustert er uns – nicht prüfend, sondern interessiert. Und uns macht’s Spass, ihm zuzuhören.

Beim Weintasting im Kränzelhof ist nichts Routine, nichts Standard – dafür alles beseelt. Franz, der Philosoph unter den Winzern, bringt’s auf den Punkt: «Wein ist für mich ein spirituelles Getränk», sagt Franz, während er mit leichtem Lächeln ein Glas gegen das Licht hält. «Nicht zum Konsumieren, sondern zum Erfreuen. Und Freude, das ist Liebe. Ohne Liebe gibt’s keine Freude – und ohne Freude keinen Genuss.»

In seiner Welt ist ein Wein kein Produkt, sondern ein Geist. Kein Flaschengeist, der Wünsche erfüllt, sondern einer, der Verbindung schafft – zwischen Natur, Mensch und Moment.

Bei einem Wine Tasting mit Franz wird nicht einfach degustiert, sondern assoziiert, philosophiert und sinniert. Es wird gerochen, bevor geschlürft wird. Jeder Wein trägt einen Sternennamen – weil seine Herkunft himmlisch ist und seine Wirkung oft ebenfalls. Und natürlich auch, weil die Namen der Sterne eine so grossartige Auswahl bieten und man lange neue und schöne Namen für noch schönere Weine findet.

So poetisch wie seine Worte, so konsequent ist auch seine Haltung: «Wir wollen keine künstlichen Freundschaften. Wir machen uns unser Umfeld schön – mit Kunst, Natur und echten Begegnungen.»

Der Kränzelhof ist keine klassische Kellerei, sondern ein philosophischer Erlebnisraum mit Geschichte, mehr als 15 Weinsorten und einem Garten, der eher an eine moderne Pilgerstätte für Künstler und Schöngeister erinnert als an ein Weingut. «Ich will, dass Menschen bei uns etwas erleben, was sie nicht erwarten», sagt Franz. «Nicht, was auf der Karte steht. Sondern das, was in ihnen anklingt.» 

Seine Führungen sind keine Vorträge. Sie sind Begegnungen – mit dem Wein, mit der Kunst, mit sich selbst. Auf sechs Hektar wachsen Reben mit Haltung – keine zurechtgetunten Weine mit Aromahefen, sondern Tropfen mit Ecken, Kanten und eigenem Kopf. «Hier gibt’s keinen rundgeschnullten Wein», sind sich die Anwesenden einig. «Hier trinkt man Persönlichkeiten und Charakter – von kernig bis sinnlich, von knochentrocken bis lieblich süss.»
 
Seine Worte sind klar, gleichzeitig poetisch. Wie die Kunstwerke zeitgenössischer Künstler im Garten. «Kunst ist Kreativität aus Liebe. Sie will nicht erklären. Sie will Freude machen.»
 
Komischerweise bleibe ich bei diesen Worten im Regal hängen – mein Blick fällt auf die „bezahnten Mäuler der Dune-Sandwürmer“ von Ana Hillar. Und so wird Kunst zur Assoziation des Erlebten – im Auge des Betrachters. Der von mir interpretierte Wurm aus Dune folgt einem archaischen Rhythmus, einem Reiz-Reaktions-System, das nichts vergisst. Sobald der Sand lebt, bebt, vibriert – ist er da. Kein Monster, sondern ein Hüter – jener unheimliche Taktgeber im fragilen Gleichgewicht seiner Welt.
Vielleicht sind die Werke von Ana Hillar genau aus diesem Grund für mich so präsent: weil auch ich spüre, dass dieser Ort etwas hütet.

Aber zurück zum Wein:

Aber zurück zum Wein: Da sitzen wir nun, das Glas in der Hand. Kein Etikett, keine Hinweise, keine voreiligen Antworten. Franz sagt nichts. Noch nicht.

Wir sollen zuerst selbst erkennen: riechen, sehen – und im zweiten Schritt auch schmecken. Und dann: einfach mal wirken lassen.

Der erste Eindruck: fruchtig, aber nicht plakativ. Der Wein ist rund, aber mit Kante. Keine einfache Trinkempfehlung, sondern eine Einladung, genauer hinzuhören. Oder besser: hinzuschmecken.

Dann kommt Franz ins Spiel. Mit ruhiger Stimme, einem schelmischen Lächeln und einer Liebe zum Detail, die ansteckt. «Du hast da einen PIWI im Glas. Die Traube. Kein alter Bekannter, sondern das Neuste, was moderner Weinbau zu bieten hat – also nicht ganz alltäglich.»

Und plötzlich macht alles Sinn. Mein Gehirn und meine Sinne konnten diesen Wein schlichtweg nichts Bekanntem zuordnen.

Anm. der Redaktion: PIWI-Weine sind nachhaltig produzierte Weine aus Rebsorten mit pilzwiderstandsfähigen Eigenschaften. PI = Pilz, WI = Widerstand.

Mit Namen wie Cabernet Blanc, Muscaris, Souvignier Gris, Sauvitage oder auch Saphira – und in meinem Fall: Solaris. Allen gemeinsam ist: Es sind neue Schöpfungen der Rebenzucht. Und sie überraschen – im besten Sinne.

Im Kränzelhof findest du 15 Weinsorten – allesamt Spezialitäten, teils sogar Raritäten. Keine rundgeschliffenen Mainstream-Weine, sondern Charakterköpfe. Wein, der nicht gefallen will, sondern begeistern – oder zumindest beeindrucken. Und ja, nicht jeder Wein, der hier gemacht wird, wird auch jedem schmecken. Aber das ist eben: Geschmackssache. Das sagt nicht der Philosoph. Sondern ich!

Aber wer nicht wagt – oder in diesem Fall: probiert – der auch nicht gewinnt.

Denn die Tastings mit Franz oder Barbara, der äusserst kompetenten und ebenso charmanten Sommelière, sind ein Erlebnis für die Sinne – und eine kleine Erweiterung des eigenen Horizonts.

Für mich waren es einige wertvolle, bereichernde Stunden – die ich mir mit zwölf Flaschen zum Nachphilosophieren mit nach Hause genommen habe.

Bei Nineteen steht unser USP im Fokus: eigene Bilder, eigene Eindrücke. Wir zeigen dir Hotels, Restaurants, Erlebnisse und Golfplätze genau so, wie wir sie selbst erleben – ungeschönt, authentisch und nahbar. Was du bei uns siehst, ist keine inszenierte Hochglanzwelt, sondern genau das, was dich als Gast tatsächlich erwartet.
Alle Bilder wurden vom Nineteen-Team selbst fotografiert und unterliegen unserem Urheberrecht. Sie spiegeln unsere echten Erfahrungen wider und garantieren dir einen ehrlichen, unverfälschten Eindruck.

Gleich nebenan lockt das „Miil“ – ein Gourmetrestaurant, das in einer alten Mühle residiert und so klingt, wie es schmecken dürfte: fein, überraschend, bodenständig-elegant.

Franz erzählt mit einem Lächeln, die Gestaltung des neuen Anbaus sei einem UFO nachempfunden – frisch gelandet, mitten im Garten umringt von Wasser. Schliesslich, so seine Vorstellung mit einem Augenzwinkern, müssten auch Aliens irgendwo essen, wenn sie schon mal hier sind.

Leider blieb die Tür bei unserem Besuch verschlossen – ein kulinarischer Sehnsuchtsort hinter dicken Holzbalken. Das GartenBistrot ESSBAR hatte ebenfalls Ruhetag. Wir hätten nur allzu gern probiert, was hier auf den Tellern komponiert wird – aber das heben wir uns fürs nächste Mal auf. 

Die Sieben Gärten des Kränzelhofs

Das Herzstück: Ein Labyrinth aus Weinreben – leise, meditativ, kreisend. Inspiriert von uralten Symbolen und prähistorischen Bewegungsmustern.

Zum Weingut und dem Gourmetrestaurant gesellt sich die Muse: Die Sieben Gärten, die sich auf dem 20’000 m² grossen Areal entfalten, wirken wie ein begehbares Gedicht – nicht laut, nicht aufdringlich, sondern neugierig flüsternd

Du schlenderst über unregelmässig gelegte Steinplatten, durch grünes Gras, das nicht wie ein Golfplatz akkurat getrimmt ist – obwohl hier ein Gärtner täglich dafür sorgt, dass alles im Gleichgewicht bleibt. Hinter Bäumen und Sträuchern, zwischen sorgfältig geschnittenen Hecken und runden Buchsbäumen, denkst du noch an nichts – und zack: steht da plötzlich eine Skulptur. Eine, die wirkt, als hätte jemand sie direkt aus einem Traum in die Wirklichkeit gehoben.

Um die nächste Ecke: ein Wasserspiegel, ruhig wie ein Denkmal der Stille. Und gleich danach: ein versteckter Pfad, der dich hineinzieht wie ein neues Kapitel in einem guten Buch.

Du musst kein Freigeist und kein Kunstkenner sein, um diesen Ort zu spüren. Selbst wer sonst wenig mit Skulpturen anfangen kann, wird hier überrascht – und vielleicht sogar berührt. Denn nichts wirkt inszeniert. Alles entsteht im Moment.

Das Herzstück: Ein Labyrinth aus Weinreben – leise, meditativ, kreisend. Inspiriert von uralten Symbolen und prähistorischen Bewegungsmustern. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Hier geht es nicht ums Verlaufen, sondern ums Ankommen.

Und zwischendurch? Kannst du eine Runde schaukeln, tief durchatmen – oder dem Liebestempel emporsteigen. Gleich dahinter öffnet sich ein natürliches Amphitheater – eingebettet in die lebendige Landschaft wie eine grüne Arena mit Hanglage und Herz. Eine Naturtribüne, auf der nicht nur gelauscht, sondern zeitweise auch gejubelt wird.

In lauen Sommernächten wird dieser Platz zur Bühne – für lyrische Lesungen oder konzertante Momente, die sich leise unter die Haut spielen. Der Kränzelhof zeigt sich hier – genau wie seine Schöpfer, Franz und Stephanie – von seiner poetischsten Seite.

Was dich erwartet:

  • 6 Hektar Weinanbau, mit hochwertigen Südtiroler Weinen
  • 2 Hektar Kunst- und Erlebnisgärten, bekannt als die „Sieben Gärten“
  • Eine Vinothek, ein ausgezeichnetes Restaurant und ein idyllisches Gartenbistro
  • Regelmässige Kunstausstellungen nationaler und internationaler Künstler im Aussenbereich
  • Ein Pflanzenlabyrinth, versteckte Pfade, Kunstwerke und verwunschene Gartenräume
  • Ein Ort, an dem man sich bewusst treiben lassen darf – ideal für Weinliebhaber, Natursuchende und Kulturentdecker
  • Eintritt in die 7 Gärten: Erwachsene: 12 Euro | Kinder in Begleitung: 4.50 Euro

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